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Als Schusters Eigentor Freiburgs CL-Duell mit Schalke entschied

2022 und 2023 schrammte Freiburg nur knapp an einem Champions-League-Ticket vorbei. Die Königsklasse wie diese Saison aus eigener Kraft am 34. Spieltag erreichen? Diese Chance gab es für den SC bisher aber erst einmal. Matthias Ginter war schon dabei, wie auch Cheftrainer Julian Schuster – als tragische Figur.

Spiel um Platz 4 im Mai 2013

Nachdem der Sport-Club in Christian Streichs erstem Halbjahr als Cheftrainer noch sensationell die Liga gehalten hatte, liefen die Freiburger in der Saison danach überraschend zu großer Form auf. Am 34. Spieltag 2013 war sogar der 4. Platz möglich, der damals zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigte. Im Heimspiel kam es zum direkten Duell mit dem um einen Punkt besser dastehenden FC Schalke auf Rang vier.

„Oh je, das hatte ich eigentlich verdrängt“

Seinerzeit wie fast immer in der SC-Startelf: Sechser und Kapitän Julian Schuster. Der jetzige Cheftrainer avancierte an jenem 18. Mai 2013 jedoch zur tragischen Figur. Kurz nach dem Freiburger Ausgleich durch Jonathan Schmid unterlief Schuster nach einer knappen Stunde ein Eigentor – sein erster von insgesamt drei Treffern ins eigene Netz während seiner 187 Bundesliga-Spiele, in denen er auch zehnmal auf der richtigen Seite traf.

„Oh je, das hatte ich eigentlich gut verdrängt“, sagte Schuster im März 2019 im Gespräch mit dem kicker, seine Erinnerung war dennoch präzise: „Nach einem zu kurzen Rückpass musste ich in einen Pressschlag. Daraufhin lief ein Schalker Spieler allein aufs Tor zu, hätte aber vorbeigeschossen. Ein Teamkollege, der mit mir zurückgesprintet war, wollte klären, traf aber mich, der Ball ging leider zum 1:2 ins Tor, kurz nachdem wir ausgeglichen hatten. Es blieb bei diesem Ergebnis.“

„Wir hatten echt eine verrückte Stimmung, obwohl wir uns für die Europa League qualifiziert hatten – ein riesiger Erfolg für den SC. Aber die Champions League wäre natürlich der Wahnsinn gewesen.““ (Julian Schuster)

Gentleman Schuster nannte bewusst keine Namen im Interview. Aber die kicker-Datenbank vergisst nicht. Es war Immanuel Höhn, der Schuster damals am 34. Spieltag bei einem letztlich unnötigen Klärungsversuch anschoss. Nach Pass von Klaas Jan Huntelaar wäre der Schuss von Jermaine Jones tatsächlich am Tor vorbeigegangen. Der Ballverlust zuvor fiel allerdings in Schusters Verantwortungsbereich. Eine bittere Szene, aber letztlich hätte ja auch ein Freiburger Unentschieden nicht gereicht, um sich an Schalke vorbeizuschieben.

„Der Abend war hart, weil wir echt besser waren als Schalke, das später auch in die Königsklasse eingezogen ist“, fuhr Schuster 2019 mit seinem Rückblick fort: „Wir hatten echt eine verrückte Stimmung, obwohl wir uns für die Europa League qualifiziert hatten – ein riesiger Erfolg für den SC. Aber die Champions League wäre natürlich der Wahnsinn gewesen.“

So ähnlich ist es in dieser Saison. Während der damalige fünfte Platz eine Ausnahmeerscheinung inmitten vieler Kämpfe um den Ligaverbleib darstellte, hat sich der Sport-Club inzwischen zwar zum legitimen Anwärter auf der Europacup-Plätze entwickelt. Dennoch wäre die nach 2022 und 2023 erneute Qualifikation für die Europa League auf Platz fünf, auf den der SC maximal noch zurückfallen kann, als großer Erfolg in Schusters erster Saison als Cheftrainer und Streich-Nachfolger zu werten.

Trotzdem wollen Schuster und seine Profis um Matthias Ginter, der damals gegen Schalke auch schon für den SC in der Startelf stand, natürlich unbedingt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Königsklasse einziehen. Dafür ist wie 2013 ein Heimsieg nötig. Diesmal gegen drittplatzierte Frankfurter im brisanten direkten Duell am Samstag im Europa-Park-Stadion.

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