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Nur eine Abschiedsträne: Hofmann huldigt Tah und verschweigt Xabi Alonso

Der Abschied von Xabi Alonso bei dessen letztem Heimspiel als Bayer-Trainer hat für große Emotionen gesorgt. Doch nicht jeder der Profis weint dem 43-Jährigen eine Träne nach. Dies machte Jonas Hofmann auf diplomatische Art, aber dennoch eindeutig nach dem 2:4 gegen den BVB klar.

Bayer-Profi: „Neuer Trainer, neue Chance“

Jonas Hofmann ist ein intelligenter und eloquenter Mensch. Und so weiß der Leverkusener Offensivakteur, wie er auch verbal Akzente setzen kann. So wie nach der Leverkusener 2:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund, die für Erfolgstrainer Xabi Alonso und Abwehrchef Jonathan Tah das letzte Heimspiel in der BayArena darstellte. Den Basken zieht es wohl schon zur Klub-WM Mitte Juni in den USA als neuen Trainer zu Real Madrid. Tah, der den Verein ablösefrei verlassen wird, ist nun im Vorsommer beim FC Bayern ein konkretes Thema. Ein Wechsel zum Rekordmeister ist wahrscheinlich.

Hofmann gibt eine ganz gezielte Antwort

Beiden Protagonisten wurde von den Fans ein hoch emotionaler Abschied bereitet. Doch als Hofmann bei DAZN nach seiner Wahrnehmung gefragt wurde, setzte er einen bemerkenswerten Schwerpunkt. Auf die Frage, „Wie war es für Sie aus Sicht des Spielers, dass sich da heute mit Xabi Alonso der große Trainer der letzten Jahre und auch noch Jonathan Tah verabschiedet?“, gab der 32-Jährige eine offensichtlich ganz gezielte Antwort.

„Da kriegt man schon noch Gänsehaut. Das ist ganz klar. Wenn Jona zehn Jahre bei einem Verein ist, das ist ja heutzutage eine große Seltenheit“, holte der Profi aus, „so einen Abschied hat er sich verdient.“ Dabei unterstrich er, dass das große Gefühlskino seines Teamkollegen nur allzu verständlich sei. „Er hat schon angedeutet, dass er vielleicht noch emotional wird in seiner Rede. Wenn man Jona einfach kennt, weiß man, dass das für ihn das große Highlight war – mal abgesehen von der Niederlage. Da schaut er mit einem kleinen Lächeln drüber hinweg, weil er in den letzten Jahren nur wenige Niederlagen einzustecken hatte“, sagte Hofmann und unterstrich noch einmal: „Aber wer zehn Jahre im Verein ist, der hat es verdient, so einen Abschied zu bekommen.“

Viele passende Worte zu Tah, keines zu Xabi Alonso

Viele passende Worte zu Tah, kein einziges zu Xabi Alonso. Dessen großen Moment verschwieg Hofmann einfach. Die Wunde, die die kurz vor dem Ende stehende Saison bei dem früheren Nationalspieler gerissen hat, ist immer noch zu tief und zu frisch. Bereits beim vorletzten Heimspiel der Leverkusener gegen den FC Augsburg in dieser Saison hatte der Profi nach einem guten Auftritt als Joker die Kommunikation des Trainers („sehr wenig“) und seinen für ihn nicht erklärbaren Statusverlust vom Stammspieler in der Double-Saison zum Dauerreservisten in der laufenden Spielzeit mit eindeutigen Worten („Ich muss ein bisschen aufpassen…“) kritisiert.

Am Sonntag wollte Hofmann offensichtlich weder aus seinem Herzen keine Mördergrube machen, noch unaufrichtige Worte der Trauer über Xabi Alonsos Abschied aussprechen. Also erklärte er auf die Nachfrage zu seiner Perspektive nach dem Wechsel auf dem Chefsessel: „Neuer Trainer, neue Chance, sag ich mal. So lautet zumindest meine Einstellung.“

Hofmann umdribbelt den Namen des Trainers konsequent

Dann beschrieb er die Wahrnehmung des Schwebezustands um Xabi Alonso, der neuer Trainer bei Real Madrid wird. „Klar, es ist immer viel spekuliert worden. Wir wussten auch nicht so richtig, in welche Richtung es geht. Im Endeffekt haben wir jetzt alle Klarheit und machen hoffentlich noch ein gutes Spiel am Samstag und können uns alle, die nicht zur Nationalmannschaft fahren, ein bisschen ausruhen, neue Kräfte sammeln und in der neuen Saison wieder angreifen.“

Womit Hofmann den Namen Xabi Alonso während des Interviews bewusst komplett umgangen hatte. Der Profi wollte an diesem Tag nur eine Abschiedsträne verdrücken – allerdings nicht für Xabi Alonso.

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