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Die Spielerseite schweigt: Was will Wirtz?

Der Fall Florian Wirtz bleibt rätselhaft. Bayer 04 Leverkusen will den Star so leicht nicht ziehen lassen, doch der FC Bayern lockt. Und auch Real Madrid könnte ins Spiel kommen.

Leverkusen, Bayern oder vielleicht sogar Real?

Der Fall ist ganz klar, mag man glauben: Florian Wirtz hat sich laut Bild dazu entschieden, dass er nur zum FC Bayern München wechseln möchte. Die tz schreibt davon, dass der deutsche Nationalspieler bereits zwei Vorverträge bei den Münchnern unterzeichnet habe, einen für einen Wechsel in diesem Sommer, einen für einen im nächsten. Das erste vorbereitete Ablöse-Angebot soll 100 Millionen Euro betragen. Ist der Transfer von Wirtz zum FC Bayern also nur noch eine Frage der Zeit und steht kurz bevor?

Aus Leverkusener Sicht stellt sich die Causa ganz anders dar. Dort sieht man nicht die Rasanz in der Entwicklung, die zuletzt vermittelt wurde. Vielmehr möchte man den Top-Star halten. „Das, was in den Medien kolportiert wird, ist die eine Sache“, sagte Geschäftsführer Simon Rolfes am Sonntag bei DAZN, „wir haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu Florian und seiner Familie. Er ist Spieler von Bayer 04. Wir kämpfen darum, dass er das auch nächstes Jahr ist.“

Entspannter Rolfes: „Haben klare Aussagen der Familie“

Dass Wirtz, dem weiter das unterschriftsreife Angebot vorliegt, seinen bis 2027 laufenden Vertrag bei Bayer zu verlängern, mit anderen Klubs spricht, ist allen bewusst. Manchester City beispielsweise hat sich vor geraumer Zeit gemeldet, um Gespräche führen zu dürfen. Doch bei Bayer geht man nicht davon aus, dass Wirtz bei einem Klub, also auch nicht bei Bayern, zugesagt, geschweige denn unterschrieben hat. „Wir haben klare Aussagen der Familie. So haben wir immer miteinander gesprochen, dass wir von den Überlegungen des anderen wissen“, erklärte Rolfes am Sonntag dem kicker, „deswegen sind wir sehr entspannt.“

Was allerdings Fragezeichen aufwirft, ist die Tatsache, dass die Berichte über Wirtz und den FC Bayern, die nicht spekulativ erscheinen, von der Spielerseite nicht kommentiert oder eingeordnet werden. Seit Dienstag reagiert diese, die mit einem einfachen Statement die Entscheidung in der Causa verneinen könnte, nicht auf eine konkrete Anfrage des kicker.

Schweigen heißt Zustimmung, lautet eine Interpretationsmöglichkeit. Würde sich die Version bewahrheiten, dass Wirtz tatsächlich mit den Münchnern übereingekommen ist, in diesem oder dem nächsten Sommer zum FC Bayern wechseln zu wollen, wäre dies für seinen jetzigen Klub ein Affront. Schließlich betonten immer beide Seiten ihr Vertrauensverhältnis. Kommt es jedoch so, wie es aus München zu hören ist, wäre dieses massiv beschädigt. Schließlich würde Wirtz so dafür sorgen, dass die Münchner in potenziellen Ablöseverhandlungen ein massives Druckmittel gegenüber Bayer besäßen. Doch das scheint nicht der Fall zu sein.

„Am Ende ist Florian der Wichtige, der entscheiden muss, was er will und wann er welche Schritte machen will oder nicht.“ (Fernando Carro)

Letztlich muss Wirtz das Signal geben, betont CEO Fernando Carro: „Am Ende ist Florian der Wichtige, der entscheiden muss, was er will und wann er welche Schritte machen will oder nicht.“ In Leverkusen ist man zuversichtlich, dass die Münchner sich mit der medialen Offensive bei Wirtz ins Bein schießen. Dies könnte Bayer in die Karten spielen. Möchte der Klub, wenn überhaupt in diesem Sommer, Wirtz doch am liebsten ins Ausland und nicht an den direkten Konkurrenten verkaufen. Rolfes schätzt die Chancen, dass Wirtz bleibt, gar auf „60:40“ ein.

In der Tat war in München bis vor zwei, drei Tagen die Zuversicht sehr groß, dass man Wirtz’ Zusage bekommen werde. Doch jetzt befürchten sie beim Rekordmeister mit Blick auf den bevorstehenden Wechsel von Leverkusens Trainer Xabi Alonso zu Real Madrid, dass die Königlichen dazwischenfunken könnten. Der geplante 100-Millionen-Euro-Transfer von Real-Angreifer Rodrygo zu ManCity könnte dafür die Grundlage bilden.

Vor Leverkusens Partie gegen den BVB wollten die Bayern das Thema nicht weiter forcieren, auch um den Spieler bei seinem womöglich letzten Heimauftritt als Bayer-Profi zu schützen. Jetzt werden sie ihren Kampf um Wirtz intensivieren. Mit dem Wissen, dass es keine schnelle Entscheidung geben dürfte.

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