Noch zwei Spieltage sind zu gehen – und für den 1. FC Heidenheim geht es nach wie vor um alles. Für die Ostalbstädter geht es zum bereits geretteten 1. FC Union Berlin.
Schmidt hat nahezu alle Mann an Bord
Wenngleich nicht das erste Mal zum Ende einer Saison hin ist die Tatsache, dass Frank Schmidt nahezu alle seine Spieler zur Verfügung hat – und das trotz der anfänglichen Doppelbelastung mit der Conference League. Einzig die beiden Nachwuchsspieler Christopher Negele und Luka Janes fallen aus.
Natürlich war auch eine Woche nach dem schlimmen Unfall von Kevin Müller der Genesungszustand des FCH-Schlussmanns ein Thema. Letztlich hatten bereits am Samstag, einen Tag nach der Partie gegen den VfL, die ersten aufgeatmet: Müller zog sich lediglich eine Gehirnerschütterung zu. Am Montag ist er aus dem Krankenhaus gekommen. Bei Kopfverletzungen ist man in der Bundesliga jedoch entsprechend vorsichtig.
Müller muss mit leichten Übungen anfangen, „und dann ist es nicht ausgeschlossen, dass er am letzten Spieltag wieder zur Verfügung steht“, so FCH-Trainer Frank Schmidt. In der Hauptstadt wird Frank Feller zwischen den Pfosten stehen, der sich in dieser Saison schon mehrfach auszeichnen konnte, was dem FCH nun zugutekommt.
Ins kalte Wasser geworfen, präsentierte sich Feller bereits gegen Bochum als hochwertiger Müller-Ersatz. Stabil sei der Nachwuchsmann, der bereits gezeigt habe, dass er helfen kann, wie Schmidt zu Protokoll gibt.
Eine ganz andere Situation als in den vergangenen Jahrzehnten
Auf der Torhüterposition machen sie sich also beim FCH keine Sorgen, ohnehin planen sie längerfristig mit Feller, haben unlängst den Vertrag verlängert. „Ihm gehört die Zukunft“, so Schmidt. Jetzt also auch die kurzfristige. Druck sei da, da spricht Schmidt nicht um den heißen Brei herum. Das lähmt aber niemand beim FCH.
„Es ist schon anders als in den vergangenen Jahrzehnten. Da hatten wir nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Da ging es immer nur darum, wie gut wir am Ende abschließen werden“, stellt Schmidt heraus. „Es geht um alles für uns – und das sieht man auch in den Trainingseinheiten. Die Intensität ist hoch. Es spitzt sich zu, es geht ans Eingemachte“, so Schmidt.
Chancen und Risiken gebe es gleichermaßen – das hat Schmidt auch schon in der Saison gesagt, als man am Ende in die Bundesliga aufgestiegen ist. Mehr Gesprächsbedarf als in den vergangenen Wochen habe es an der Brenz nicht gegeben. „Wir reden immer“, sagt FCH-Trainer.
Stadt steht komplett hinter dem FCH
Rücksicht auf etwaige Gelbsperren nimmt Schmidt nicht. „Da halte ich es wie immer im Leben. Da gibt es kein Taktieren, wir nehmen es so, wie es kommt. Das Schöne: Es ist ja ein Mannschaftssport, dann werden wir einen anderen Spieler aufstellen“, sagt Schmidt ganz klar. Das sei schon immer so gewesen.
Eines ist klar in Heidenheim: Die gesamte Stadt steht hinter der Mannschaft von Schmidt. Überall sind Plakate aufgehängt, auf denen der von Schmidts Buch adaptierte Titel „Unkaputtbar“ steht. „Das ist immens wichtig, insbesondere für die Mannschaft. Genauso wichtig ist aber auch die Unterstützung der Fans“, sagt Schmidt, der in den vergangenen Wochen mehrmals den starken Support hervorgehoben hat.
„Das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans ist gut und das trägt uns auch in den vergangenen Wochen. Es ist ein Bewusstsein entstanden, dass es nur zusammen geht – und das leben hier alle“, sagt der Heidenheimer Trainer. Und es dürfte auch in Berlin wieder gehörig Unterstützung stattfinden. Das Motto der aktiven Fanszene lautet wieder: „Alle in Blau!“