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Thomas-Müller-Nachfolger Bell: „Das ist der gerechte Tabellenplatz“ für Mainz

Mainz 05 spielt gut, gewinnt aber auch im siebten Ligaspiel in Folge nicht mehr und verliert Europa auf der Zielgeraden immer mehr aus den Augen. Doch noch ist nicht Schicht im Schacht, findet die Mainzer Legende Stefan Bell.

Routinier mit Fehler am Ende

„Die Leistung war Wahnsinn und ich bin super stolz auf die Jungs.“ Das sagte der Mainzer Trainer Bo Henriksen nach dem 1:1 im Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt – und hatte damit durchaus recht. Denn nach frühem Rückstand nach SGE-Drangphase hatte sich sein Team deutlich gesteigert, die Adlerträger phasenweise eindrucksvoll gestresst und vor allem den gesamten zweiten Durchgang mit dem überragenden Kaishu Sano oder Paul Nebel dominiert.

Zu einem Heimdreier, der das Rennen ums europäische Geschäft deutlich hoffnungsvoller gestaltet hätte (nun zwei Punkte Rückstand auf das auf Rang 6 stehende RB Leipzig), reichte es aber eben nicht. Vielmehr stand am Ende dieses Sonntags das siebte Bundesliga-Spiel in Serie ohne Dreier zu Buche. Nach einem späten Fehlpass von Routinier Stefan Bell hätte es sogar ein 1:2 setzen können, Hugo Ekitiké hatte allerdings frei vor Bundesliga-Debütant Lasse Rieß vergeben.

„Ein Powerspiel mit Unterhaltungswert“

Bell selbst erkannte das im Nachgang beim Gespräch mit DAZN ebenfalls und holte zu einer ehrlichen Analyse des Spiels und der bisherigen Saison der Nullfünfer im deutschen Oberhaus aus.

„Es ist glaub ich in Ordnung über das gesamte Spiel gesehen“, so der 33-jährige Innenverteidiger zum reinen Ergebnis. „Es war von Anfang bis Ende ein Powerspiel mit Unterhaltungswert.“ Letztlich habe die Chancenverwertung aus seiner Sicht nicht gepasst, „auf der anderen Seite aber auch“. Deswegen fand sich Bell mit dem Remis trocken ab.

Doch nicht nur das: Die noch nicht satte FSV-Legende legte noch weitere ehrliche Sätze nach. So sagte der Oldie: „Wir hatten eine Phase vor ein paar Wochen, wo wir weiter vorn waren. Wo wir aber auch das Maximum herausgeholt und vielleicht überperformed haben. In den letzten Wochen waren auch gute Spiele dabei, wo wir dann eben nicht die vollen Punkte geholt haben. Unter dem Strich, denke ich, ist das der gerechte Tabellenplatz, auf dem wir im Moment stehen.“ Dass es noch für die Conference oder Europa League reichen kann, wollte Bell dabei gar nicht ausschließen. Er nahm es sportlich: „Ich finde es schon sehr, sehr schön, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch die Chance haben, darum (um Europa; Anm. d. Red.) zu spielen. Das ist doch viel besser, als jetzt auf einem Mittelfeldplatz zu stehen, wo wir einfach die Saison ausklingen lassen.“

„Bello hat sieben Leben, ist 55 Jahre alt und spielt.“ (Bo Henriksen über Stefan Bell)

Möglicherweise darf sich Bell dann eben noch auf europäischem Parkett zeigen. Denn: Die seit 2007 im Klub aktive Vereinsikone wird auch 2025/26 auflaufen und dann zum vereinstreuesten Spieler der Bundesliga aufsteigen, einfach weil Thomas Müller beim nach Jahrezehnten FC Bayern (2000 bis 2025) aufhören wird. Sein Kommentar dazu: „Thomas Müller ist eine absolute Legende – und in diese Fußstapfen zu treten, ist schwierig. Aber es freut mich und ich hoffe, dass ich die Zeit noch ein bisschen verlängern und den Vorsprung ausbauen kann.“

Für seinen Trainer Henriksen ist die Sache sowieso klar: Bell kann man ihm zufolge immer bringen. Auch via Kaltstart wie beim Duell mit Frankfurt, als der erfahrene Recke früh im ersten Durchlauf (10. Minute) für den womöglich schwer am linken Knie verletzten Dominik Kohr (Henriksen: „Zu Dominik haben wir noch keine Informationen“) eingesprungen war. Henriksen: „Bello hat sieben Leben, ist 55 Jahre alt und spielt. Was für eine Legende, was für ein Spieler.“

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