Der VfL Wolfsburg reagiert auf die sportlich enttäuschenden letzten Wochen und trennt sich zwei Spieltage vor Saisonende von Trainer Ralph Hasenhüttl.
Seit acht Spielen sieglos
Bereits im Laufe des Sonntags, dem Tag nach dem enttäuschenden 0:4 bei Borussia Dortmund, berichtete der kicker darüber, dass interne Gespräche stattgefunden haben, um über eine vorzeitige Trennung von Ralph Hasenhüttl zu diskutieren. Diesen Schritt haben die Verantwortlichen des VfL Wolfsburg nun vollzogen, am späten Abend informierte der Bundesligist über die Entlassung des Österreichers.
„Ralph Hasenhüttl hat den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison in einer schwierigen Phase übernommen. Es ist ihm gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und in sichere Fahrwasser zu führen. Dafür bedanken wir uns bei ihm. Die Ergebnisse und die Entwicklung in den letzten Monaten haben jedoch den Entschluss in uns reifen lassen, jetzt zu reagieren. Diese Entscheidung haben wir in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrats-Präsidium getroffen“, wird Geschäftsführer Peter Christiansen in einer Vereinsmitteilung zitiert.
Am 17. März vergangenen Jahres folgte Hasenhüttl auf Niko Kovac. Ausgerechnet den Trainer, der mit dem BVB nun für Hasenhüttls Entlassung sorgte.
In dieser Spielzeit wollte der VfL ins internationale Geschäft zurückkehren. Nach der Hinrunde sah es noch gut aus, Wolfsburg belegte mit 27 Punkten Platz 7. In der Rückserie kamen bisher jedoch nur zwölf weitere Zähler hinzu, was aktuell Rang 12 bedeutet. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, wodurch bereits klar war, dass es mit Hasenhüttl als Trainer nicht in die neue Saison gehen wird.
U-19-Trainer Bauer übernimmt interimsweise
Das achte sieglose Spiel in Serie sorgte nun aber dafür, dass man in Wolfsburg bereits zwei Partien vor Saisonende die Reißleine zog. Neben Hasenhütl werden auch die beiden Assistenztrainer Craig Fleming und Patrick Hasenhüttl die Grün-Weißen verlassen. Ihre Tätigkeit im Trainerstab der Profis beenden auch Analyst Martin Raschick und Rainer Widmayer, der als Schnittstelle zur Akademie fungierte.
Für die restliche Saison mit den beiden noch ausstehenden Spielen am Freitagabend gegen Hoffenheim sowie am 17. Mai bei Borussia Mönchengladbach wird U-19-Trainer Daniel Bauer die Mannschaft übernehmen. Zu seinem Team gehören U-19-Co-Trainer Julian Klamt und U-16-Cheftrainer Tobias Holm. Über die Nachfolgeregelung in der Akademie will der VfL „zeitnah informieren“.
Bauer, der seit neun Jahren für den VfL im Nachwuchsbereich tätig ist, wird am Montag erstmals das Training leiten. „Daniel ist ein Mann aus den eigenen Reihen, der den VfL sehr gut kennt und im Nachwuchsbereich erfolgreiche Arbeit abliefert. Wir haben in den letzten beiden Spielen noch Ziele und sind überzeugt, dass Daniel der Mannschaft mit seiner hohen Leidenschaft und Identifikation einen frischen Impuls geben kann“, erhofft sich Sportdirektor Sebastian Schindzielorz.