Beim FC Bayern endet im Sommer eine Ära: Thomas Müller erhält keinen Vertrag mehr. Der FC Bayern möchte den 35-Jährigen jedoch in anderer Funktion binden und hält ihm alle Türen offen.
Aus nach 17 Profijahren
Die SportBild berichtete in der vergangenen Woche über das sich anbahnende Ende von Thomas Müller im Bayern-Trikot, Recherchen des kicker bestätigen dies. Demnach gab es bereits vor rund zwei Wochen ein Gespräch zwischen Sportvorstand Max Eberl und der Spielerseite, in dem Müller die Klubentscheidung mitgeteilt wurde. Müller hätte dem Vernehmen nach gerne noch eine Saison drangehängt.
Der FC Bayern befand und befindet sich in der Causa Müller in einem Dilemma. Schließlich ist Müller nicht irgendwer, sondern eine noch spielende Legende, die auch der kicker kürzlich zum 125. Klubgeburtstag voller Überzeugung in die Top-Elf des Rekordmeisters wählte. Eine wunderbare Persönlichkeit, ein Sympathieträger über den gesamten Fußballglobus, der ideale Repräsentant für den Verein.
Bayern spart Jahresgehalt im zweistelligen Millionenbereich
Auf der anderen Seite gibt es für die Münchner wirtschaftliche Zwänge. Nur die Teilnahme an der Klub-WM mit dem üppigen Startgeld von 30 Millionen Euro verhindert nach kicker-Informationen ein bilanzielles Minus für das Geschäftsjahr 2024/25. Bei Müller spart der Klub mit dieser Entscheidung künftig ein Jahresgehalt im zweistelligen Millionenbereich.
Der 35-Jährige stand in dieser Saison bei 23 Bundesligaeinsätzen nur noch achtmal in der Startelf, muss sich oft mit einigen wenigen Minuten wie beim 3:2 gegen den FC St. Pauli begnügen. Seine Scorerbilanz weist ein Tor und fünf Assists aus. In der Champions League startete er in zehn Einsätzen lediglich dreimal, traf gegen Donezk und Bratislava und bereitete ein Tor vor.
Abschiedsspiel vertraglich fixiert
Für den FC Bayern geht es nun darum, Müller einen würdigen Abschied zu gewähren. Einem Spieler, der neben dem WM-Titel zweimal die Champions League gewonnen hat, mit zwölf Titeln der Rekordmeister unter den Spielern ist, seltsamerweise aber nie zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt wurde. Aus dem Vereinsumfeld heißt es, Müller wurde vertraglich ein Abschiedsspiel zugesichert.
Offen ist derzeit noch, ob und wo Müller seine Kariere eventuell fortsetzt, ob ihn etwa die MLS in den USA reizen würde. Der FC Bayern wiederum hat – verständlich – großes Interesse daran, Müller nach der Karriere in einer anderen Funktion einzubinden, man sieht ihn als idealen Repräsentanten des Klubs. Ihm stehen an der Säbener Straße alle Türen offen.
Ein Aushängeschild war er auch in den vergangenen 17 Jahren auf dem Spielfeld. 2008 debütierte Müller in der Bundesliga unter dem Trainer Jürgen Klinsmann, ein Jahr später schaffte er unter Louis van Gaal den Durchbruch und gehört seitdem zum FC Bayern wie die Frauentürme zu München. Als Spieler aber nur noch bis zum Saisonende und eventuell der Klub-WM.