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Für Eggestein bricht Blessin mit einem Grundprinzip

Ex-Trainer Fabian Hürzeler hatte in der Bewertung von Johannes Eggestein immer wieder betont, dass er den Mittelstürmer nicht allein an Toren messe. Nach St. Paulis 2:0 in Heidenheim stimmte auch Alexander Blessin ein Loblied auf den 26-Jährigen an. Obwohl dies eigentlich seiner Art widerspricht.

St. Pauli-Trainer schwärmt vom Mittelstürmer

Wegen eines Magen-Darm-Infekts hatte Johannes Eggestein die ersten beiden Partien des neuen Jahres verpasst, ohne den Ex-Bremer war der Aufsteiger gegen Frankfurt und in Bochum (jeweils 0:1) torlos geblieben. Am Samstagnachmittag auf der Ostalb hatte er sich zurückgemeldet, war vom Elfmeterpunkt aus eiskalt geblieben und hatte mit seinem dritten Saisontreffer die Weichen auf Sieg gestellt.

Ähnlich wie einst Hürzeler geht jedoch auch Blessin bei seinem Lob für Eggestein weit über dessen Nervenstärke im Abschluss hinaus. Und bricht sogar mit einem persönlichen Grundprinzip. „Normalerweise“, erklärt der 51-Jährige, „nehme ich nicht einen einzelnen Spieler heraus.“ Dieses Mal tut er es doch: „Nach so einer Woche war es einfach so wichtig, dass Jojo mit dabei war. Er hat uns unheimlich viel gegeben.“ Das geht nach Ansicht des Trainers weit über das Führungstor hinaus. „Jojo ist Auslöser und er ist Taktgeber gegen den Ball in Pressingsituationen. Dazu kommt noch, dass er sehr intelligent ist und weiß, wann er mit einem Kontakt und wann er mit zwei Kontakten spielen muss. Er hat es in Heidenheim einfach wieder hervorragend gut gemacht.“

Eggesteins Wert für St. Pauli ging schon im Aufstiegsjahr über das Toreschießen hinaus. Mit bislang drei Saisontreffern zählt er auch jetzt nicht zu den Top-Torjägern der Liga in einer Mannschaft, die mit nur 21 Gegentreffern zwar die zweitbeste Defensive der Liga stellt, mit lediglich 14 erzielten eigenen Toren aber eben auch den harmlosesten Angriff hat. Auch vor diesem Hintergrund sagt Eggestein: „Es tut gut, dass wir mal wieder mehr als nur ein Tor erzielt haben.“ Und er weiß um die Bedeutung der drei Punkte beim direkten Konkurrenten: „Nach der Niederlage zuvor in Bochum war schon ein bisschen Druck da.“

Mehr Optionen für Blessin

Auch dank Eggestein ist der Druck vorerst etwas gelindert. Das gilt auch für die Personalsituation. In der Offensive konnte Blessin durch die Rückkehr des Top-Torschützen am zurückliegenden Wochenende erstmals wieder aus verschiedenen Optionen auswählen, brachte Freiburg-Leihgabe Noah Weißhaupt anstelle von Oladapo Afolayan, konnte zudem mit Mittelstürmer-Talent und Neuling Abdoulie Ceesay nachlegen, als bei Eggestein die Kräfte schwanden.

Am Sonntag gegen Union Berlin soll zudem Elias Saad sein Comeback geben. Dann strebt Eggestein gegen den nächsten direkten Konkurrenten den nächsten Schritt aus dem Keller an: „In der Hinrunde haben wir gegen die Teams, die mit uns unten stehen, einiges liegengelassen. Für die Rückrunde haben wir uns fest vorgenommen, die direkten Duelle für uns zu entscheiden.“

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