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Ricken: „Für uns gilt jetzt Bologna und nichts anderes“

Die Lage von Borussia Dortmund spitzt sich nach der dritten Niederlage im dritten Spiel des Jahres 2025 weiter zu. Nach dem 0:2 in Frankfurt sprach Sportdirektor Sebastian Kehl Trainer Nuri Sahin eine Job-Garantie aus. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken formulierte allerdings kurz darauf eine klare Erwartungshaltung.

Job-Garantie für Sahin – zumindest bis zum nächsten Spiel

Bereits nach der 2:4-Niederlage in Kiel am Dienstag hatte Lars Ricken zügig den Standpunkt der Führungsriege von Borussia Dortmund zum Ausdruck gebracht und Trainer Nuri Sahin aus der Verantwortung für die bittere Blamage genommen. Nach dem 0:2 in Frankfurt nur drei Tage später – nach dem 2:3 gegen Leverkusen und Kiel (2:4) war es die bereits dritte Niederlage im dritten Spiel des Jahres 2025 – trat der Sport-Geschäftsführer des BVB erneut nur wenige Minuten nach dem Abpfiff vor die Medienvertreter in der Mixed Zone. Die Botschaft war diesmal allerdings etwas anders als zur Wochenmitte, enthielt sie doch eine klare Erwartungshaltung.

„Die erste Hälfte von uns war wieder nicht gut. Die Fehler, die wir da gemacht haben, hat man auch schon vorher gesehen bei uns. In der zweiten Hälfte aber hat die Mannschaft gezeigt, dass sie nicht nur sprachlich hinter dem Trainer steht, sondern dass sie ihm auch auf dem Platz helfen will. Dementsprechend wird Nuri auch in Bologna auf der Bank sitzen“, sagte Ricken mit Blick auf das Champions-League-Spiel beim FC Bologna am Dienstag, in dem der BVB einen großen Schritt in Richtung direkter Achtelfinal-Qualifikation gehen möchte.

„Wir werden weitermachen in der Konstellation. Das Vertrauen hat Nuri.“ (Sebastian Kehl)

Anschließend formulierte der Ex-Profi folgenden Nachsatz: „Mit der klaren Erwartungshaltung, dass wir Siege und Ergebnisse einfahren.“ Er habe darüber bereits mit Sahin gesprochen. „Auch darüber, was die klare Formulierung gegenüber den Medien ist.“ Für den BVB gelte aktuell „sehr kurzfristig Bologna und nichts anderes.“ Auch wenn Ricken keinen „Wenn, dann“-Satz formulierte – die Sätze gaben einen Hinweis darauf, dass es bei einer weiteren Niederlage endgültig eng werden könnte für Sahin, der erst im vergangenen Sommer sein Amt als Cheftrainer des BVB angetreten hat.

Zuvor hatte Sebastian Kehl bei DAZN Sahin ebenfalls eine Job-Garantie für das Spiel in Bologna gegeben – und damit proaktiv die Frage nach der Zukunft des Trainers beantwortet. „Wir werden weitermachen in der Konstellation. Das Vertrauen hat Nuri“, sagte Dortmunds Sportdirektor über den Sahin, der von den Eintracht-Fans nach der Partie mit „Sahin raus“-Rufen konfrontiert wurde. „Wir werden uns der Kritik nicht entziehen und weiter an uns arbeiten“, sagte Kehl weiter.

„Mein persönliches Wohlbefinden ist zweitrangig. Ich versuche klar zu bleiben und die Situation umzudrehen.“ (Nuri Sahin)

Auch Sahin äußerte sich nach der Partie. Er brauche nicht „alle drei Tage“ eine Bestätigung dafür, weiter im Amt zu sein. Die besten Argumente seien „Leistung und Ergebnisse“, sagte er bei DAZN. Später in der Pressekonferenz sagte er zu der Frage, ob er das Gefühl habe, in Bologna gewinnen zu müssen, um weiter im Amt zu bleiben: „Mein persönliches Wohlbefinden ist zweitrangig. Ich versuche klar zu bleiben und die Situation umzudrehen. Ein Endspiel? Ich weiß, wie das Geschäft läuft. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Da müssen wir abliefern. Die Situation ist herausfordernd. Aber ich werde vorangehen bis zum letzten Tag, an dem ich Trainer von Borussia Dortmund bin.“

Dass viel Arbeit vor ihm liegt, ist unstrittig – auch wenn sich der BVB in der zweiten Hälfte deutlich steigerte und phasenweise dem Ausgleich nahe war. Am Ende stand dennoch die sechste Auswärtsniederlage der Saison in der Bundesliga, gleichzeitig wuchs der Rückstand auf die drittplatzierte Eintracht auf elf Zähler an.

Elf Punkte Rückstand auf Frankfurt

„Es ist ein weiterer Tiefschlag. Nur ein Sieg aus den vergangenen acht Spieeln, drei Niederlagen in Serie – das ist frustrierend. Die Tabellensituation ist desaströs“, bilanzierte Ricken schonungslos. „Das ist extrem enttäuschend, wenn man sieht, mit welcher Mannschaft wir auf dem Platz stehen und welche Spieler wir einwechseln.“

Zugleich betonte er, dass kein Bedarf an weiteren Analysen sei. „Wir haben es in den letzten Tagen, Wochen und Monaten schon analysiert, aber wir fallen immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster zurück“, kritisierte der Sport-Geschäftsführer. „Wir müssen nicht mehr analysieren. Wir müssen Lösungen haben. Das ist jetzt unser Job und unsere Aufgabe.“ Und das am besten bis zum Spiel in Bologna am Dienstag.

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