Das 1:3 beim SC Freiburg passt ins Bild, das der FC Augsburg auf Reisen abgibt. In drei Partien in der Fremde setzte es in dieser Saison drei Niederlagen mit insgesamt 1:11 Toren.
Vermeintliche Führungsspieler schwächeln
Sieben Punkte aus sieben Spieltagen: So recht weiß man beim FC Augsburg noch nicht, wohin in der Tabelle es in dieser Saison geht. Das Problem einer fairen Beurteilung: Daheim setzte es beim 2:2 gegen Bremen zum Auftakt und beim 2:3 gegen Mainz unglückliche Punktverluste, teils auch durch strittige Schiedsrichterentscheidungen.
Umso wichtiger wäre es, mit Zählbarem von einem Auswärtsspiel heimzukehren. Der Trend hier ist allerdings besorgniserregend, und zwar saisonübergreifend. Die vergangenen sieben Partien außerhalb der WWK-Arena verlor die Mannschaft von Jess Thorup und präsentierte sich dabei oftmals wie ein Absteiger.
In Freiburg war die Anfangsphase sogar in Ordnung, doch nach einer halben Stunde brachen alle Dämme mit drei teils arg einfachen Gegentoren bis zur Halbzeit. “Wir haben innerhalb von elf Minuten die Konzentration verloren und keinen Druck mehr auf Freiburg aufgebaut. Das ging dann alles viel zu leicht”, analysierte Phillip Tietz, der nicht nur wegen seines zweitens Saisontores einer der besseren Augsburger war.
Jakic, Gouweleeuw, Wolf: Die Leistung stimmt nicht
Von vermeintlichen Führungsspielern und Leistungsträgern kommt zu wenig, wenn es zählt. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw macht schon seit einiger Zeit eine bessere Figur beim Erklären von Niederlagen als auf dem Platz. Sein kicker-Notenschnitt von 4,17 spricht ebenso Bände wie die 18 Gegentore, die das Team mit ihm als Abwehrchef bereits kassiert hat. Nur Holstein Kiel hat noch drei mehr gefangen.
Neben Gouweleeuw darf seit der Umstellung auf Dreierkette Maximilian Bauer ran, der jedoch kein gehobenes Bundesligaformat verkörpert. Den verletzten Keven Schlotterbeck ersetzte in Freiburg Neuzugang Chrislain Matsima, überzeugte aber nicht. Schwerwiegender ist die Formschwäche des Sechsers Kristijan Jakic, der in Freiburg schon zur Halbzeit Feierabend hatte.
Und auch von Marius Wolf dürfte mehr kommen. Mit Ausnahme seines guten Spiels samt Tor beim 3:1 gegen St. Pauli enttäuscht der Neuzugang von Borussia Dortmund bislang. Apropos BVB: Diesen empfängt der FCA am Samstag daheim. Ob eine Überraschung möglich ist? Ja, wenn die Mannschaft ihr Heimgesicht zeigt und Thorup Alexis Claude-Maurice eine Startelfchance gibt. Der Franzose sammelte mit der Vorlage im zweiten Bundesligaspiel seinen zweiten Scorerpunkt. Viel mehr als der aktuelle 15. Tabellenplatz dürfte nach den jüngsten Eindrücken in dieser Saison allerdings auch mit Claude-Maurice eine schwierige Aufgabe werden.